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Axel Springer willigt ein
Via Twitter hat die Axel Springer SE heute mitgeteilt, dass sie auch für ihre restlichen Angebote Google eine "Gratislizenz" erteilen wird. Die Verwertungsgesellschaft (VG) Media habe einen entsprechenden Auftrag erhalten.
Bisher waren die Angebote Welt.de, Computerbild.de, Autobild.de und Sportbild.de nicht von der Einwilligung erfasst. Deshalb wurden seit zwei Wochen Links zu diesen Angeboten bei Google ohne kurzen Anrisstext und ohne Vorschaubild angezeigt. In der Folge brach der Traffic auf diesen Seiten ein. Springer spricht von einem Traffic-Minus von 40%, bei Google News sogar von 80%. Es drohte ein wirtschaftlicher Schaden in siebenstelliger Höhe pro Angebot für das Gesamtjahr, würde man so weitermachen.
Ziel der bisherigen Verweigerung der Einwilligung war es, Daten über die Marktmacht und einen angeblichen Missbrauch eben dieser durch Google zu sammeln. Diese Informationen wolle man für künftige Gerichtsverhandlungen verwenden. Ferner hofft man, die Entscheidung des Bundeskartellamts zugunsten der in der VG Media vertretenen Anbieter beeinflussen zu können.
Die Zahlen mögen auch beeindruckend klingen. Roland Pimpl regt jedoch in seinem Beitrag auf Horizont.net dazu an, sich die Zahlen genauer anzusehen. Er weist richtigerweise darauf hin, dass sich die angegebenen Zahlen lediglich auf den Traffic beziehen, der direkt von Google kommt: 40% Rückgang bei der allgemeinen Suche, 80% bei Google News. Das sagt aber noch nichts darüber aus, wie sehr der Traffic auf den Seiten insgesamt zurückgegangen ist. Pimpl führt als Beispiel Spiegel Online an. Hier erfolgen 70% des gesamten Traffics durch direkte Aufrufe, weitere 7% über soziale Medien und lediglich etwa 23% über Suchmaschinen. Würde man jetzt die 40% Rückgang auf die 23% anwenden, so hieße das, der Gesamttraffic ginge lediglich um 9% zurück.
Pimpl äußert den Verdacht, dass sich Springer gezielt solche Angebote für's Zahlensammeln ausgesucht hat, bei denen der Traffic-Anteil durch Suchmaschinen besonders hoch ist. Eine Sprecherin bestritt dies auf Nachfrage.
Die Axel Springer SE war bisher das einzige Mitglied der VG Media, das Google keine kostenlose Einwilligung erteilt hatte. Zwar kann Google nun zumindest hinsichtlich dieser Anbieter ohne Beachtung des Leistungsschutzrechts weitermachen; gegenüber kleineren Suchmaschinenanbietern gilt diese Einwilligung jedoch nicht. Sie müssen entweder eine Lizenzgebühr zahlen oder müssen sogar ohne Anrisstext und Vorschaubild auf die Angebote verlinken.
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