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US-Verlegerstudie: Google macht angeblich milliardenschweren Umsatz mit News
Laut einer Studie des US-Verlegerverbands News Media Alliance habe Google allein im Jahr 2018 einen Umsatz von 4,7 Milliarden US-Dollar mit Verlagsinhalten erwirtschaftet, ohne dafür zu zahlen. Das solle sich in Zukunft ändern.
In den USA scheinen einige Verleger neidisch auf das europäische Leistungsschutzrecht zu schielen. Auch sie verlangen schon länger ein Eingreifen des Gesetzgebers. Dieser soll es ihnen durch Ausnahmen im Kartellrecht erleichtern, gemeinsam den großen Tech-Unternehmen zu verhandeln. Mit der Studie wollen sie ihrer Forderung zu mehr Nachdruck verhelfen.
Allerdings ist schon deren Methodik äußerst fragwürdig. Um auf die 4,7 Milliarden US-Dollar zu kommen, musste man sich zahlreicher Schätzungen bedienen. Unter anderem griff man auf eine Aussage der ehemaligen Google-Managerin Marissa Mayer von 2008 zurück, wonach Google News 100 Millionen US-Dollar wert sei. Daraus werden aufgelaufene Zahlungsansprüche ebenfalls in Milliardenhöhe abgeleitet.
Unberücksichtigt bleibt natürlich, dass Google den Verlagswebseiten nach eigener Aussage allein jeden Monat mehrere Milliarden Klicks verschaffe. Diese bedeuten höhere Reichweite und damit gesteigerte Einnahmen durch Werbung und Abonnements.
Im Ergebnis erinnert die Argumentation stark an jene der deutschen Verlage rund um Axel Springer, die ebenfalls auf gleiche Weise ein Gesetz herbeigelogen haben, das ihnen letztlich nichts bringt, aber großen Schaden anrichtet. In Kürze innerhalb der gesamten EU.
Auch in der Schweiz gibt es solche Bestrebungen. Ein ursprünglich vorgesehenes Leistungsschutzrecht für Presseverleger hat es dort aber erfreulicherweise doch nicht in einen Entwurf zur Anpassung des Urheberrechts geschafft.
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