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Hamburger Bankrott-Erklärung
In seinem Blog sieht der Medienjournalist Stefan Niggemeier die „Hamburger Erklärung” führender deutscher Verleger als „Bankrott-Erklärung” an. Die Unterzeichner rechneten etwa auch die Inhalte von Bild.de zu den Qualitätsinhalten und ließen in keiner Weise erkennen, gegen wen sich ihre Erklärung eigentlich richte.
Die in der Erklärung genannten „zahlreichen Anbieter”, welche als parasitäre Nutzer von Presse-Inhalten im Internet genannt würden, hätten selbst durch gezielte Nachfrage Niggemeiers bei den Unterzeichner-Verlagen kaum näher bestimmt werden können. Auch seien seine Nachfragen, wer diejenigen seien, die Inhalte im Netz ausschließlich kostenfrei einforderten, nur mit Verweis auf sehr alte Quellen oder die Piratenpartei beantwortet worden.
Insgesamt, so Niggemeier, vermische die Hamburger Erklärung Dinge, die nichts miteinander zu tun hätten und sei darin dem Heidelberger Appell aus der Wissenschaft vergleichbar. Sie sei ein Dokument der Hilflosigkeit, bei dem der Inhalt nicht zähle, solange „nur möglichst viele mitschreien”. Die unkonkrete Formulierung verdecke zudem die Radikalität der in der Erklärung steckenden Forderungen. Es sei richtig, dass manche Mechanismen des Web den Zugang zu Qualitätsinhalten erleichterten und zugleich deren Produktion erschwerten. Die Lösung dieses Problems liege jedoch nicht in Erklärungen wie dieser, da sie Behauptungen enthalte, die auch auf Nachfrage nicht belegbar seien, urteilt Niggemeier.
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