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Burda zieht sich aus VG Media zurück
Wie faz.net berichtet, macht der Burda-Verlag bei der VG Media eine Pause. Die Wahrnehmungsverträge würden zunächst ausgesetzt. Grund sei, dass sich das Leistungsschutzrecht für Presseverleger nicht durchsetzen lasse.
Als Grund für den Rückzug wird stattdessen genannt, dass man gescheitert sei, mit gewerblichen Nutzern von Snippets Lizenzverträge abzuschließen. Vor allem Google würde seine Marktmacht ausspielen und das Bundeskartellamt schaue dabei untätig zu. (Dass die Kartellrechtskammer des LG Berlin sowie das Bundeskartellamt das Verhalten Googles ausdrücklich gebilligt haben, bleibt leider unerwähnt.)
Das Leistungsschutzrecht halte man nach wie vor nicht für falsch. Man setze sogar weiterhin auf ein euop. Leistungsschutzrecht, mit dessen Hilfe man sich erhofft, endlich Geld von Google zu erhalten.
Die Erkenntnis, dass Google – sollte ein solches Recht kommen – entweder Google News komplett schließt oder zumindest keine Snippets mehr anzeigt, scheint sich hier also immer noch nicht durchgesetzt zu haben. Oder doch? Denn schließlich musste die VG Media allein im Jahr 2015 nach eigenen Aussagen 3,3 Mio. Euro an Kosten für juristische Auseinandersetzungen um das Leistungsschutzrecht berappen, bei Einnahmen von lediglich knapp 715.000 Euro. Im aktuellen Jahr werden die Kosten angesichts der laufenden Verfahren wohl nicht weniger sein. Vielleicht hat man also erkannt, dass man das Geld besser in die eigene Entwicklung und guten Journalismus stecken sollte, als in ein unsinniges Gesetz.
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