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Journalismus im Internet - Wir werden schleichend enteignet
In diesem Gastbeitrag vertritt Hubert Burda, Eigentümer der Burda-Mediengruppe und Präsident des Verbandes der deutschen Zeitschriftenverleger, die Position, dass Suchmaschinen, Provider und andere Anbieter Presse-Inhalten im Netz Geld verdienten, nicht jedoch die Verleger. Dies solle sich dadurch ändern, dass das Netz „transparenter” werde und die Nutznießer der Presseinhalte für Nutzungen bezahlten. Es sei in den ersten Jahren des WWW nicht absehbar gewesen, dass Werbeeinnahmen nicht primär an journalistische Angebote geknüpft würden, sondern in erster Linie bei den Algorithmen der Suchmaschinen entstünden, statt direkt bei den Produzenten der Inhalte.
Daher solle ein Leistungsschutzrecht für Presseverleger (Presse-LSR) geschaffen werden, um den Verlegern einen den Tonträgerherstellern und Fernsehsendern vergleichbaren Schutz zukommen zu lassen. Die Suchmaschinen verfügten über eine übergroße Macht, die durch mehr Transparenz bei ihren Funktionsweisen ausgeglichen werden solle. Zudem sei ein Recht, „an den Erlösen der Suchmaschinen fair und zu überprüfbaren Konditionen zu partizipieren” erforderlich, um letztlich für alle Kreativen mehr „Fairplay” im Netz zu erreichen. Auch dafür sei ein „erweitertes Leistungsschutzrecht” erforderlich.
Qualitätsjournalismus habe fundamentale Bedeutung für die Demokratie, es gehe um die Bewahrung eines Kulturguts. In Zeiten großer wirtschaftlicher Veränderungen habe jede Branche zu kämpfen und müsse sich anpassen, für die Verleger bestehe diese Anpassung insbesondere in einem erweiterten Leistungsschutzrecht. Die Absicherung der wirtschaftlichen Basis der Presse liege daher im Interesse der Selbsterhaltung des Rechtsstaats.
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