Am 15. Februar 2011 - 16:46 Uhr von Redaktion

Noch ein Gebührenmodell

Publikationsdatum 15.02.2011 ~ Art des Materials: Akteure: Schlagworte: Soziales System: Lizenz: 

In einem Artikel in der NZZ fasst – Disclosure: IGEL-Redakteur – Philipp Otto die Pläne für ein Leistungsschutzrecht für Presseverleger (Presse-LSR) zusammen. Ein Presse-LSR beschreibt er als „gefährliches trojanisches Pferd”. Nach außen gehe es um die „Rettung des Qualitätsjournalismus”, in Wahrheit um die eigenen Gewinne und die Erhaltung alter Pfründe. Das sei legitim, aber letzten Endes eine „gesetzlich geregelte, bedingungsfreie faktische Subvention, deren Auswirkungen niemand abschätzen kann.”

Dass ökonomische Eigeninteresse der Verleger habe offenbar dafür gesorgt, dass die Kritik an einem Presse-LSR in der deutschen Presse kaum Resonanz gefunden habe – die Redaktionen steckten in einem Interessenkonflikt. Er weist daraf hin, dass es noch keine Abschätzung der Folgen eines Presse-LSR für die Wirtschaft gebe, dieses aber trotzdem bereits für die nächste Urheberrechtsnovelle („dritter Korb”) vorgesehen sei – obwohl auch auf bundespolitischer Ebene kritische Stimmen laut würden.

Letzten Endes seies es gerade die Verleger, die in der Lage seien, zukunftsfähige Geschäftsmodelle zu etablieren. Stattdessen rufe man nach dem Gesetzgeber. „Mit ihrem anachronistischen Ansatz simulieren sie nur die Lösung des Problems, aber wirklich lösen tun sie es nicht”, schreibt Otto.

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