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Leistungsschutzrecht: Verleger selbst verlieren, Blogger, Web-Journalisten & Co. gewinnen
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Der Journalist Boris Glatthaar sieht in seinem Blog auch die Verlage als Verlierer des Leistungsschutzrechts. Sie gingen nachwievor davon aus, sie könnten das Netz durch nationale Gesetzgebung nach eigenem Gutdünken in ihre Bahnen lenken.
Wenn die Verlagsangebote aus Google News und anderen Snippetdiensten fallen würden, würden sie nicht nur Aufmerksamkeit verlieren, sondern auch Bloggern und netzaffineren Verlegern in die Hände spielen, schreibt er. Zwar könnten sich ihre Inhalte indirekt – per Umformulierung usw. – noch weiter verbreiten, doch als „ungenannte Melkkuh” hätte sie keinen Nutzen daraus.
Die Rechtsunsicherheit würde dann auch Folgen für die Meinungsfreiheit haben. Glatthaar:
„Obwohl auch im Falle eines kommendes LSR die Informationen im Netz ihren Weg finden werden, ginge das Gesetz zu Lasten der Meinungsvielfalt und Pressefreiheit in Deutschland. Denn der kritische Umgang mit Presseveröffentlichungen, der oft auch eine wörtliche Wiedergabe von Textbestandteilen notwendig macht, wird schwieriger. Was ist noch erlaubtes Zitat und was lizenzpflichtiges Snippet? Diese Frage können Profi-Journalisten bestenfalls noch einigermaßen beantworten. Blogger und Social Networker könnten sich an dieser Stelle aber bereits vom Anwalt bedroht sehen und lieber gleich auf die kritische Auseinandersetzung mit Inhalten verzichten.”
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