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Das Panik-Orchester
Mit der aktuellen Klage der Verlage gegen die Tagesschau-App und ihrer Forderung nach einem Leistungsschutzrecht beschäftigt sich Freitag-Verleger Jakob Augstein. In beiden Fällen gehe es nicht ums Überleben der Verlage, sondern um die Vormacht im Netz: „nach oben gegen die großen Institutionen der öffentlich-rechtlichen Sender und nach unten gegen die Blogger und Netz-Aggregatoren.”
Der Kampf nach oben zeige sich etwa im von den Verlegern durchgesetzten Depublizieren öffentlich-rechtlicher Inhalte, derjenige nach unten im juristischen Vorgehen gegen Netzmarken wie dem Perlentaucher. Mit dem Leistungsschutzrecht gehe es nun darum, „dem gesamten Netz einen Knebel zu verpassen”. In beiden Fällen wiederum gehe es darum, ob das Netz öffentlich bleibe oder privatisiert werde.
Die Verlage könnten sich eine solche doppelte Strategie leisten, da sie die Meinungs- und Veröffentlichungsherrschafft innehätten – gleichwohl die Argumente von Verlagsvertretern wie Christoph Keese und Mathias Döpfner (beide Axel Springer AG) widersprüchlich und unlogisch seien. „Es ist für die Politik kein Spaß, sich mit dem Kartell der großen Häuser anzulegen”, schreibt Augstein.
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